Endlich mehr Zeit für Praxisentwicklung!

Wie du als Praxisinhaberin den Fokus von „alles erledigen“ zu „gezielt gestalten“ verschiebst

08:15 Uhr erste Therapieeinheit mit einem kleinen Kind, Aussprache, das magst du, alles easy, das wird ein guter Tag.

09:05 Uhr: Dein Telefon klingelt. Ein Patient von der Warteliste fragt, wann er endlich mit einem Termin rechnen kann. Das wird noch dauern. Keine Chance. Er ist ärgerlich. Du versuchst ihn zu beruhigen. Puh, 15 Minuten telefoniert. Da sitzt schon die nächste Patientin im Wartezimmer. Eine Stimmpatientin. Hoffentlich macht sie heute gut mit.

11:15 Uhr Eine E-Mail von deiner Steuerberaterin poppt auf. Rückfrage zur Lohnabrechnung. „Ich brauche die Infos bis heute Nachmittag.“ Na super, das war so nicht geplant. Mach ich gleich. Jetzt erstmal das Vorgespräch mit der neuen Praktikantin. Ah, da ist sie schon. „Hallo!“. Los geht´s.

12:30 Uhr Mittagspause. Dachtest du. Es klopft. „Ähm, kannst du mal kurz kommen? Da ist was passiert!“ Eine Mitarbeiterin steht verzweifelt im Wartezimmer. Neben ihr das Therapiekind. Es ist kreidebleich und weint. „Timo hat es nicht mehr bis zum Badezimmer geschafft.“ Alles klar, dann eben doch noch keine Mittagspause. Du holst den Putzeimer und machst dich an die Arbeit.

18:15 Uhr Zack- schon ist der Tag in der Praxis vorbei. Ab nach Hause. Was war das bitte für ein Tag?

Miriams Herausforderung: Keine Zeit für Praxisentwicklung

Okay, jetzt mal Hand auf´s Herz: Kommen dir solche Tage in der Praxis bekannt vor? Dann geht’s dir wie meiner Kundin (nennen wir sie Miriam), die mir im Januar eine E-Mail schickte.

Miriam meldete sich bei mir für ein 1:1 Coaching und ihre Anfrage klang abgekürzt ungefähr so:

„Hi Ina, meine Praxis ist in den letzten Jahren ziemlich stark gewachsen. Ich bin super happy mit meinem Team. Wir machen alle einen echt guten Job und unterstützen uns gut. Was ich allerdings als Inhaberin echt schwierig finde, ist, mich im Praxisalltag nicht in diesen ganzen vielen To-dos zu verlieren. Ich habe super viele Ideen, wie ich die Praxis weiterentwickeln möchte, aber merke immer wieder, wie schwierig es ist, mir dafür Zeit zu nehmen. Ich lösche gefühlt nur Brände und hetze hin und her. Ich würde da gerne mal mit dir genauer draufschauen…Liebe Grüße, Miriam“

Kennst du das? Du bist voller Ideen für deine Praxis, aber der Alltag ist so überladen, dass du keine Zeit findest, daran zu arbeiten. Es ist, als würdest du versuchen, in einem völlig überfüllten Materialschrank noch ein weiteres Teil unterzubringen – aber egal, wie sehr du stopfst, es fällt immer wieder etwas heraus. Frustrierend.

Als Miriam und ich dann einige Wochen später im Coaching starteten, wurde schnell klar: Sie wusste genau, wohin sie mit ihrer Praxis wollte. Mit strahlenden Augen träumte sie von einem weiteren Standort, von weiteren Teammitgliedern, von neuen inhaltlichen Schwerpunkten, mehr Austausch im Team. Doch der Realitäts-Check war ernüchternd. Ihr Alltag sah aktuell ganz anders aus: viele Therapien, Abrechnungen, E-Mails, Teamführung - eine endlose To-do-Liste.

Und dann war da auch noch dieser eine Gedanke: Wenn ich jetzt Aufgaben abgebe - was ist, wenn dann Fehler passieren? Was, wenn das Team mich braucht? Wenn die Qualität leidet? Was, wenn alles auseinanderbricht?

Und genau hier lag die eigentliche Herausforderung: Solange Miriam mitten im Tagesgeschäft steckte, blieb kaum Raum, ihr Unternehmen wirklich weiter zu entwickeln.

Langsam dämmerte es ihr: Erst wenn sie beginnen würde, nicht nur in, sondern an ihrer Praxis zu arbeiten, könnten die entscheidenden Veränderungen entstehen.

Kommt dir das auch bekannt vor? Dann lass uns mal schauen, welche guten Gründe es überhaupt dafür gibt, der Arbeit am eigenen Unternehmen viel mehr Raum zu geben.

Warum Praxisentwicklung essenziell für dich und dein Team ist

Wenn du dir bewusst Zeit für die Entwicklung deiner Praxis nimmst, dann:

  • investierst du in langfristiges Wachstum und Entwicklung, anstatt dich ständig in hektischen Notfällen und kurzfristigen Problemen zu verlieren.

  • triffst du fundierte Entscheidungen mit Leichtigkeit, weil du eine klare Vision und langfristige Ziele für deine Praxis hast.

  • optimierst du Abläufe, sodass deine Praxis reibungsloser läuft und du dir selbst den nötigen Freiraum schaffst, um auf das Wesentliche zu konzentrieren.

  • wirst du attraktiver für Bewerber*innen, weil du deinem Team gezielt Verantwortung überträgst und für ein ausgewogenes Arbeitsumfeld sorgst.

  • reduzierst du dein Stresslevel, weil du nicht mehr reaktiv in den Tag gehst, sondern bewusst und proaktiv die Richtung deiner Praxis bestimmst.

Der erste Schritt zu mehr Zeit für Praxisentwicklung

Miriam erkannte, dass viele ihrer täglichen Aufgaben gar nicht zwingend von ihr erledigt werden mussten. Ihr erster Schritt? Sie setzte sich mit ihrer Praxismanagerin zusammen und analysierte mit ihr gemeinsam die Abläufe und Verantwortungsbereiche. Wer macht was? Wo hakt es? Was lässt sich ändern?

Und weißt du was? Allein dadurch konnte sie zwei Stunden pro Woche freischaufeln – ganz ohne allzu große Umstrukturierungen. Sie hatte zwei wertvolle Stunden gefunden, die sie von nun an für Praxisentwicklung nutzen wollte. Das Beste daran? Nicht nur Miriam hatte mehr Zeit, auch ihre Praxismanagerin arbeitete effizienter, weil Unsicherheiten und Rückfragen weniger wurden.

So nutzt du Fokuszeiten gezielt für die Entwicklung deiner Praxis

Ich selbst habe in den letzten Jahren gelernt, wie wertvoll es ist, mir regelmäßige Fokuszeiten für mein eigenes Unternehmen Therapiepause einzuplanen. An diesen Fokustagen arbeite ich nicht mit Kundinnen, beantworte keine Mails, nein- ich telefoniere auch nicht mal kurz mit meinem Steuerberater (to be honest: Ich war da auch nicht direkt an Tag 1 Profi drin, aber mit der Zeit wurde es immer besser).

Ja und was mache ich denn jetzt an diesen Tagen, wenn ich doch all das nicht mehr **mache? Stattdessen schaue ich von oben auf mein Unternehmen und frage mich: Wo stehe ich? Wo möchte ich hin? Was läuft gut? Wie geht´s mir? Was braucht Veränderung? Was brauche ich dafür? Was soll bleiben? Was darf weniger werden? Was kann ganz weg? Oh, ich kann dir sagen: Solche Tage geben mir einen extra Boost an Klarheit und sorgen dafür, dass ich meine Vision und meine Bedürfnisse nicht aus dem Blick verliere und meine nächsten Schritte gut planen kann.

Dein nächster Schritt

Okay, dann lass uns jetzt doch noch mal auf dich schauen. Ich lade dich ein, diese Gedanken rund um Miriam mal für dich weiter zu denken. Wenn du Lust hast, dann nimm dir doch einen Moment Zeit für die folgenden Reflexionsfragen:

  • Was ist deine Vision für die Zukunft deiner Praxis? Welche Zukunftsbilder bringen dich zum Strahlen?

  • Wann hast du dir zuletzt bewusst Zeit für die Entwicklung deiner Praxis genommen?

  • Welche Aufgaben in deinem Alltag müssen wirklich von dir erledigt werden, und was könntest du abgeben?

  • Wenn du dir regelmäßig Fokuszeiten einrichten würdest – welche Themen würdest du dann voranbringen? Worauf hättest du so richtig Lust?

Stell dir vor, du jonglierst nicht mehr unzählige Bälle gleichzeitig, sondern steuerst dein Unternehmen bewusst und mit klarer Richtung – wie eine Kapitänin, die mit ruhiger Hand ihr Schiff durch die Wellen lenkt. Klingt gut? Dann fang am besten gleich an. Ich wünsche dir dafür alles Gute und eine Prise Mut für den ersten Schritt.

Und falls du dir Unterstützung auf deinem Weg wünscht, dann melde dich gerne für ein 1:1 Coaching  bei mir. Alle Infos findest du auf www.therapiepause.de/angebote. Schreib mir gerne eine Mail an info@therapiepause.de und wir vereinbaren ein unverbindliches Vorgespräch.

Auf dich und die Weiterentwicklung deiner Praxis!

Ina